Unseren Sommerurlaub verbrachten wir auf Korsika.
Selbstverständlich haben wir dort auch den einen oder anderen Tauchgang gemacht. Es waren auch tatsächlich nur zwei Tauchgänge, weil wir mit Freunden unterwegs waren und der Urlaub nicht als Tauchurlaub geplant war.
Auch Korsika hat schöne Tauchspots, zwei davon haben wir betaucht. Der erste war in Calvi, dort haben wir uns die Tauchbasis E. P I. C. Plongée rausgesucht. Diese liegt am Hafen, die Mitarbeiter sprechen teilweise auch englisch und deutsch und erwiesen sich als sehr kulant, als wir den Tauchgang kurzfristig auf den nächsten Tag verlegen mussten. Aber auch die anderen Tauchbasen sahen sehr gut aus.
Weil wir nur wenige Tauchgänge machen wollten, haben wir auch nicht unser komplettes Equipment mitgeschleppt, sondern Jacket und Atemregler ausgeliehen. Das Equipment war aber gut in Schuss und ordentlich sortiert. Wir hatten sogar gleich zwei Tauchguides, unser eigentlicher Guide Silke und der Tauchlehrer Joerg, der sich uns spontan angeschlossen hat, nachdem seine Tauchschüler mal einen Tag Pause brauchten. Der Tauchgang ging zum B17, einem Bomber aus dem 2. Weltkrieg, der nur ein paar Meter entfernt von der Festung von Calvi notwassern musste. Deshalb ist er auch nicht mehr so gut intakt, wie unsere gute alte Dakota in Kas, aber mit 2 m mehr Spannweite nicht weniger eindrucksvoll. Das Cockpit ist offen, sodass man gut hineinschauen kann, das Heck ist komplett abgerissen. Viele Fische wohnen in dem Wrack und müssen sich täglich mit vielen Tauchern abfinden. Wahrscheinlich deshalb hat sich die riesige Muräne, die dort seit einigen Jahrzehnten wohnt, ausgerechnet bei unserem Tauchgang nicht blicken lassen. War wohl zu viel Trubel. Aber Silke hat eine kleine neugierige Muräne auf der linken Tragfläche für uns gefunden. Auf dem Rückweg hat Joerg einen Tintenfisch entdeckt, der sich in einer Ritze im Felsboden versteckt hat. Außerdem habe ich noch nie größere Goldstriemen als dort gesehen. Gewohnt haben wir als alte Camper auf dem Camping Bella Vista, einem einfachen, naturbelassen Campingplatz mit sauberen sanitären Anlagen.
Die zweite Tauchbasis heißt Hippocampe und liegt bei Porto Vecchio. Dort gibt es ein Naturschutzgebiet (parc naturelle) und dadurch für das Mittelmeer auch viele Fische. Highlight sind einige sehr große Zackies. Die Tauchbasis wird von zwei Deutschen geleitet und liegt auf einem FKK-Campingplatz. Das ist etwas – ich möchte es mal so ausdrücken – gewöhnungsbedürftig, weil man da erst einmal quer über den Platz muss, um zur Basis zu gelangen. Ist man aber erst mal dort, trifft man auf nette Mitarbeiter. Das Equipment ist allerdings schon etwas in die Jahre gekommen. Beim Zusammenbauen haben wir sehr genau kontrolliert und mussten die Atemregler mehrmals tauschen, bis wir damit zufrieden waren. Sollte ich da mal wieder tauchen, würde ich definitiv meinen eigenen Atemregler mitbringen. Wir haben den Nachmittagstauchgang mitgemacht, der aber mehr auf Ausbildung und Schnuppertauchen ausgelegt war. Auch viele Schnorchler waren dabei. Aufgrund unserer Brevets durften wir aber autonom tauchen und sind nach einem gründlichen Briefing losgezogen, um Zackis zu suchen. Wir haben auch welche gefunden und noch dazu noch etliche kleinere Fische. Bei Beginn des Tauchgangs mussten wir ein Stück gegen die Strömung tauchen, dafür war der Rückweg klasse. Nur fliegen ist schöner. Vor 4 Jahren haben wir aber schon einmal einige Tauchgänge bei dieser Tauchbasis gemacht und da erinnere ich mich an viele Fische und die größten Zackis, die ich jemals gesehen habe. Gewohnt haben wir übrigens wieder auf einem Campingplatz namens Bella Vista, einem ebenfalls einfachen, naturbelassen Campingplatz mit überwiegend sauberen sanitären Anlagen.
Allgemeine Infos zum Tauchen in Frankreich: Das Tauchen ist in Frankreich gesetzlich geregelt, d. h. da gibt es ganz genaue Vorschriften, die auch peinlich genau eingehalten werden. Kurz zusammengefasst: Die maximale Tauchtiefe hängt vom Brevet ab und darf nicht überschritten werden. DTSA*-Taucher dürfen bis 20 m Tiefe tauchen, egal wie viele Tauchgänge sie bereits auf dem Buckel haben, DTSA**-Taucher bis 40 m Tiefe und DTSA***-Taucher bis 60 m Tiefe und nur sie dürfen ohne Guide tauchen.
Und so schöne Tauchboote wie die Lykia Likya gibt es in Frankreich übrigens normalerweise auch nicht. Die Tauchbasen fahren alle mit Zodiaks raus. Die haben aber wenigstens eine Leiter, damit man wieder gut zurück ins Boot kommt.
Bericht: Conny
Fotos: Katta und Conny