Brayka Bay / Ägypten 2018

Weil uns das Tauchen in Ägypten im letzten Jahr so gut gefallen hat,

sind wir in diesem Jahr wieder hingeflogen – auch wieder in die Gegend um Marsa Alam, diesmal aber nicht zu den Coraya Divers nach Coraya Bay, sondern zu ihrer neuen Basis in Brayka Bay. Die liegt etwa 50 km weiter südlich.

Die Anlage ist ähnlich: Nur Wüste und um die Bucht herum ein paar durchaus schöne Hotels. Am nördlichen Ende die Tauchbasis. Erst mal zum Hotel: Wir waren im Brayka Bay Reef Resort und nicht Royal Brayka. Das war Zufall, aber wir haben es glücklicherweise richtig gemacht. Das Royal Brayka liegt nämlich relativ weit weg von der Tauchbasis. Das Brayka Bay Resort ist älter als das Jaz Solaya, in dem wir letztes Jahr waren, und auch einfacher, vor allen was das Essen angeht. Es wirkt nicht so edel und die Auswahl ist geringer, aber wir haben auch da immer leckere Sachen gefunden. Die Hotelanlage ist aber sehr schön mit Pools und sehr gepflegten Rasenanlagen und auch die Häuser und die Zimmer sind schön und die meisten haben Meerblick. Die Mitarbeiter sind sehr nett bis hin zu den Gärtnern, die permanent die Gartenanlagen pflegen.

Die Tauchbasis ist gut organisiert und nicht so wahnsinnig voll, wie in Coraya Bay. Die Mitarbeiter sind sehr hilfsbereit und machen erst einmal mit jedem eine Führung. Organisiert ist sie aber wie in Coraya Bay. Jeder bekommt eine Box, sowie zwei Bügel für Jacket und Neopren zugewiesen. (Sicherheitshalber würde ich diese auch schon von zuhause aus reservieren.) Auch muss jeder zuerst einen Checkdive machen, was aber nicht verkehrt ist, weil man so den ersten Tauchgang geführt machen kann und die Guides zeigen einem so manches, was man sonst nicht sehen würde. Bei bis zu 25 geloggten Tauchgängen muss man mit Guide tauchen. Nach ein paar Tagen kennt man die meisten Guides und die kennen einem auch, es ist insgesamt sehr persönlich.

Das Hausriff sehr schön, vor allem die oberen 10 m sind sehr bunt und voller Leben. In der Bucht gibt es immer wieder große Korallenblöcke und dort tobt das Leben. Es gibt dort einen Korallenblock, der ist in der Mitte etwas geteilt und da sind Schwärme von kleinen Fischen, so dicht wie ein Vorhang. Das einzige Manko: Durch die Tide (gut 80 cm) wird der Sandboden aufgewirbelt und je weiter man richtung Strand kommt, desto schlechter wird meistens die Sicht. Manchmal war das schon nervig. Weiter draußen war aber immer eine gute Sicht. Morgens sind wir am Nordriff getaucht, nachmittags am Südriff, wenn wir nicht mit dem Speedboot oder dem Mini-Bus zu anderen Tauchzielen gefahren sind. Theoretisch kann man natürlich auch am Einstieg einfach lostauchen, aber wir sind immer mit dem Zodiak rausgefahren und haben uns dort ins Waser plumpsen lassen und sind zurückgetaucht. Zum Einstieg: Da hat Coraya Bay die Nase vorne, denn dort gibt es einen Steg über das Riffdach, wo man am Ende Flaschen und Blei bekommt und dann einfach ins Wasser springt und lostaucht (siehe Bericht vom letzten Jahr). In Brayka Bay geht man zum Strand, bekommt dort Flaschen und Blei und läuft dann über ein Stück altes Riffdach (keine Korallen, aber steinig) in die Bucht und taucht von dort aus los oder steigt dann über einen Stapel mit Beton gefüllten Autoreifen ins Boot. Deswegen empfehle ich für Brayka Bay Füsslinge und Geräteflossen, obwohl es natürlich auch mit Schwimmbadflossen geht – haben wir ja auch so gemacht.

Was aber andere Tauchziele angeht, da hat definitiv Brayka Bay die Nase vorne. Ausgestattet ist die Basis mit einem Zodiak, mit dem man auf Wunsch am Riff rausgeschmissen wird und dann one way zurück tauchen kann (hat Coraya Bay auch) und zwei Speedbooten, die täglich unterschiedliche Ziele anfahren. So sind wir zum Elphinstone gefahren, per Speedboot in ca. 25 Minuten erreichbar, als Early Morning Dive. Haben wir gleich am 2. Tag gemacht und dort einen Longimanus (Weißspitzen-Hochseehai) gesehen. Und pünktlich zum Frühstück waren wir schon wieder zurück.

Durch die Speedboote, die direkt von der Tauchschule aus starten, kann man viele Ziele innerhalb kürzester Zeit und ohne großen Aufwand erreichen (siehe Elphinstone) und auch mit den Mini-Bussen ist man flott an anderen Tauchplätzen. Dazu gibt es noch Tagesboote, wie z. B. nach Dolphinhouse. Diese Tauchziele sind alle an einer langen Wand beschrieben, dort kann man sich auch eintragen. Gelegentlich findet eine Ausfahrt wegen zu starken Wellengangs nicht statt, dann wird ein Alternativziel angeboten. Nach dem Tauchgang in ein Speedboot ohne Leiter einzusteigen gestaltet sich etwas schwierig. Katharina hatte es am Schluss ganz gut raus, mich mussten sie immer wie einen Mehlsack ins Boot hieven, aber es ist einfach eine gute Alternative, um schnell zu anderen Tauchplätzen zu kommen

Und wie war es? Klasse!
Schon am 2. Tag haben wir den Early Morning Dive (5:30 Uhr) nach Elphinstone mitgemacht und dort ist ein Longimanus zwischen zwei Gruppen von Tauchern hindurchgeschwommen und wieder im Blauwasser verschwunden. Wir waren eine Woche drauf nochmal da, aber da konnten wir nur kurze Blicke auf einen Longimanus erhaschen. Am 4. Tag haben wir einen Ausflug mit Mini-Bus nach Marsa Egla gemacht, dort soll es ab und zu einen Dugong geben. Wir hatten den Tipp gekriegt: Schnell fertig machen und dann als erste rein, denn der Dugong haut ab, wenn viele Taucher anrücken. Gesagt, getan, wir sind als erste rein und es war erst mal total langweilig. Die Seegraswiese entpuppte sich als einzelne ultrakurze Seegras-Büschel, aber wir haben wenigstens auf Schildkröten gehofft. Und da tauchten plötzlich zwei Delfine auf. Die beiden haben uns etwa eine halbe Stunde lang immer wieder besucht und sind so nah an uns vorbeigetaucht, dass wir sie hätten anfassen können. Das war ganz großes Kino! Eine andere Gruppe kam auch noch dazu und da habe ich es zum ersten und einzigen Mal erlebt, dass Taucher sich beim Auftauchen die Atemregler aus dem Mund gerissen haben und lauthals losgejubelt haben. Außerdem waren wir noch bei Nemo City, Abu Nawas Garden und Gota Abu Dabab, wo wir durch einen langen Canyon getaucht sind und dann auf einem geschützten Plateau mit herrlich klarem Wasser bei einem mit Korallen bewachsenen Schiffswrack und einem Adlerrochen herauskamen. Die meisten Tauchgänge haben wir aber im Hausriff gemacht. Auffallend ist aber, dass hier öfter Delfine, immer mal wieder Dugongs und auch Walhaie gesichtet werden.

Am 6. Tag mit täglich 2 Tauchgängen, von denen keiner kürzer als eine Stunde war, die meisten aber dafür deutlich länger, waren wir ziemlich platt. Wir sind dann auf Nitrox 32 umgestiegen und fühlten uns danach definitiv fitter. Und zum Abschluss haben wir nach alter Sitte noch eine Quad-Tour durch die Wüste gemacht.

Bericht: Conny
Fotos. Katharina und Conny

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